Montag, 13. Oktober 2014

Das Forum Vietnam 21 schreibt an Bundespräsidenten Joachim Gauck


Forum Vietnam 21                                                            Dr. Hong-An Duong


An den Bundespräsidenten                                                                                                                    Herrn Joachim Gauck                                                                                                               Bundespräsidialamt                                                                                                                     
Spreeweg 1                                                                                                                                           10557 Berlin                                                                                                          09.10.2014


Ihr Gespräch mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan-Dung


Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

mit großem Interesse haben wir die Nachricht von Ihrem Treffen mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan-Dung am 15.10.2014 aufgenommen.

Wir wissen es zu schätzen, dass Sie im Gespräch mit Nguyen Tan-Dung neben allgemeinpolitischen Themen auch die Aspekte Menschenrechte in Vietnam anschneiden werden.

Fast vierzig Jahre nach dem Ende des Kriegs ist Vietnam im 21.Jahrhundert alles andere als ein demokratisches Land. Das kommunistische Regime in Vietnam regiert mit harter Hand. Hanoi missachtet und verletzt den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Zivilpakt) der Vereinten Nationen, den Vietnam selbst ratifiziert hat. Vietnam ist auch bekannt als einer der größten Feinde des Internets. Regimekritische Blogger, Menschenrechtler, Demokratieaktivisten, Menschenrechtsanwälte, Katholiken und Buddhisten, die nicht den sog. Staatskirchen angehören, u.a.m. werden willkürlich verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch Todesstrafen sind an der Tagesordnung. Seit 2013 sind 530 Gefangene in Vietnam zum Tode verurteilt worden.

Nguyen Tan Dung wirbt auf seiner Deutschland-Reise um Investitionen in Vietnam. Die Wirtschaft Vietnams ist allerdings in einer Schieflage. Sie ist eine desolate Mischung aus Marxismus und Raubtier-Kapitalismus. Hinter der schönen Fassade hat Vietnam große selbstgemachte Probleme: einseitige Abhängigkeit von China, Vetternwirtschaft, systematische Korruption bis zur höchsten Regierungsebene, Immobilienspekulationen, faule Kredite, marode, hochverschuldete Staatsunternehmen, zu denen Investoren aus dem Ausland keinen Zugang haben. Auch vietnamesische Bauern sind Opfer der Willkürherrschaft. Um Platz für Industrieprojekte zu schaffen, wird das Land der Bauern beschlagnahmt, ohne oder ohne ausreichende Entschädigung. Sie stehen anschließend meistens vor dem Nichts.

Wir setzen große Hoffnungen auf Sie, dass Sie als ehemaliger Dissident im Unrechtstaat DDR und unermüdlicher Menschenrechtsverteidiger Nguyen Tan Dung mit klaren Worten zur Achtung der Menschenrechte und Bürgerrechte in Vietnam auffordern werden. Auch in Vietnam soll ein Rechtsystem existieren, in dem keiner über dem Gesetz stehen soll. Wir appellieren an Sie, Nguyen Tan-Dung deutlich zu machen, dass sich eine Marktwirtschaft auf

Dauer nicht ohne Freiheit, Demokratie und Einhaltung der Menschenrechte entwickeln kann. „Menschenrechte nicht hinter Wirtschaftsinteressen stellen“ so wie Sie, Herr Bundespräsident, sich mal geäußert haben.

Wir danken Ihnen für Ihre Kenntnisnahme und hoffen sehr, dass Sie beim Gespräch mit Nguyen Tan-Dung das Schicksal der gewaltlosen politischen Gefangenen in Vietnam offen zur Sprache bringen und sich für deren Freilassung einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Hong-An Duong

(Forum Vietnam 21 – Sektion Deutschland)

Sonntag, 12. Oktober 2014

Brief von Forum Vietnam21 an Bundeskanzlerin Angel Merkel


Forum Vietnam 21                                                            Dr. Hong-An Duong



Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin
Angela Merkel

Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

09.10.2014



Ihr Gespräch mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan-Dung


Sehr geehrter Frau Bundeskanzlerin,

mit großem Interesse haben wir die Nachricht von Ihrem Treffen mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan-Dung am 15.10.2014 aufgenommen.

Wir wissen es zu schätzen, dass Sie im Gespräch mit Nguyen Tan-Dung und den vietnamesischen Regierungsmitgliedern neben wirtschaftspolitischen Themen auch Aspekte der Umwelt und Menschenrechte anschneiden werden.

Fast vierzig Jahre nach dem Ende des Kriegs ist Vietnam im 21.Jahrhundert alles andere als ein demokratisches Land. Das kommunistische Regime in Vietnam regiert mit harter Hand. Hanoi missachtet und verletzt den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Zivilpakt) der Vereinten Nationen, den Vietnam selbst ratifiziert hat. Vietnam ist auch bekannt als einer der größten Feinde des Internets. Regimekritische Blogger, Menschenrechtler, Demokratieaktivisten, Menschenrechtsanwälte, Katholiken und Buddhisten, die nicht den sog. Staatskirchen angehören, u.a.m. werden willkürlich verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch Todesstrafen sind an der Tagesordnung. Seit 2013 sind 530 Gefangene in Vietnam zum Tode verurteilt worden.

Auch in puncto Umwelt betreibt die Nguyen Tan-Dung-Regierung eine menschen- und naturfeindliche Politik. Während in Deutschland Atommeiler stillgelegt werden, will Vietnam Reaktoren aus Fukushima und Tschernobyl importieren. Gegen den Bau von  Atomkraftwerke in sensiblen Regionen Vietnams haben führende vietnamesische Atomwissenschaftler sowie das Umweltnetzwerk „Save Vietnam´s Nature“ protestiert, bisher jedoch ohne Erfolg. Die Regierung hält an der gefährlichen Technologie fest.

Nguyen Tan-Dung wirbt auf seiner Deutschland-Reise um Investitionen in Vietnam. Die Wirtschaft Vietnams ist allerdings in einer Schieflage. Sie ist eine desolate Mischung aus Marxismus und Raubtier-Kapitalismus. Hinter der schönen Fassade hat Vietnam große selbstgemachte Probleme: einseitige Abhängigkeit von China, Vetternwirtschaft, systematische Korruption bis zur höchsten Regierungsebene, Immobilienspekulationen, faule Kredite, marode, hochverschuldete Staatsunternehmen, zu denen Investoren aus dem Ausland keinen Zugang haben. Auch vietnamesische Bauern sind Opfer der Willkürherrschaft. Um Platz für Industrieprojekte zu schaffen, wird das Land der Bauer beschlagnahmt, ohne oder ohne ausreichende Entschädigung. Sie stehen anschließend meistens vor dem Nichts.

Angesichts dieser politischen und wirtschaftlichen Lage Vietnams fragt man sich, ob es gerechtfertigt ist, in ein korruptes System wie Vietnam zu investieren. Nicht zu verschweigen sind rechtliche Probleme, komplizierte Regularien und Risiken bei Genehmigungsverfahren
Ein Dialog Vietnam-Deutschland soll auch Nguyen Tan-Dung und seinen Regierungsmitgliedern deutlich machen, dass sich eine Marktwirtschaft auf Dauer nicht ohne Freiheit, Demokratie und Achtung der Menschenrechte entwickeln kann.

Wir setzen große Hoffnungen auf Sie, dass Sie als ehemalige Bürgerin des Unrechtstaats DDR  dem vietnamesischen kommunistischen Premier Nguyen Tan-Dung mit klaren Worten zur Achtung der Menschenrechte und Bürgerrechte in Vietnam auffordern werden. Auch in Vietnam soll ein Rechtsystem existieren, in dem keiner über dem Gesetz stehen soll.

„Menschenrechte nicht hinter Wirtschaftsinteressen stellen“ so wie Herr Bundespräsident Joachim Gauck sich mal geäußert hat.

Wir danken Ihnen für Ihre Kenntnisnahme und hoffen sehr, dass Sie beim Gespräch mit Nguyen Tan-Dung und den Regierungsmitgliedern auch das Schicksal der gewaltlosen politischen Gefangenen in Vietnam offen zur Sprache bringen und sich für deren Freilassung einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Hong-An Duong
(Forum Vietnam 21 – Sektion Deutschland)

Montag, 6. Oktober 2014

Bilder aus Hong Kong




PHÓNG VIÊN NGƯỜI VIỆT TƯỜNG THUẬT TỪ HONG KONG


October 2, 2014
BT 1Cover von "Times"
BT 2Die Wünsche auf Pappkarton
BT 3Die friedliche Diskussion
BT 4Kondition reicht für mehrere Tage
BT 5Die Schirme und die gelben Schleifen sind Symbole der Bewegung
WBT 6WLasst die Herzen sprechen!
BT 7Im Hintergrund: das Hauptquartier der chinesischen Armee in Hong Kong
BT 8Wie wollen die Pressefreiheit
BT 9Die gelben Schleifen sind auch Symbol der Bewegung
BT 10Die Unterstützung der Bevölkerung (Lebensmittel- und Getränkespende)
BT 11Wir teilen das Wenige
BT 12Die Wasserkühlung
BT 13nochmals Wasserkühlung
BT 14Springe rüber, Herr Reporter!
BT 15Worte der Unterstützer als Klebefix an der Wand
BT 16Herr Gouverner Leung, treten Sie zurück!

Freitag, 26. September 2014

neue Rangliste der Pressefreiheit

Die Organisation >>Reporter ohne Grenze<< stuft Vietnam auf Platz 174von 180 beobachteten Ländern auf der Weltkarte der Pressefreiheit.

Vietnam rangiert damit gar hinter den Krisenländern wie Afghanistan (Platz 128) oder Irak (Platz 153)aber vor China (Platz 175), Somalia (Platz 176) oder Nordkorea (Platz 179)und Eritrea (Platz 180). 


Weltkarte der Pressefreiheit

Montag, 22. September 2014

Veranstaltung 25 Jahre Mauerfall



Samstag, 11. Oktober im Historischen Museum Hannover:
Einwanderer aus OST und WEST erinnern sich an 1989

Mauerfall mit Migrationshintergrund

Wenn es um die deutsche Einheit geht, spielen die Erfahrungen der Einwanderer in Ost und West kaum eine Rolle. Dabei hat sich ihr Leben nach dem Mauerfall dramatisch verändert - und häufig nicht zum Besseren. Gibt es eine gemeinsame Erinnerung an diese Umbruchszeit oder werden die Sichtweisen der Einwanderer ausgeblendet? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung am 11. Oktober im Historischen Museum Hannover.

Zeitzeugen aus Dessau, Magdeburg und Hannover diskutieren, was der Mauerfall für sie bedeutet hat und wie sich ihr Leben danach verändert hat. Gemeinsam mit Politikern, Wissenschaftlern und Museumsexperten werden sie der Frage nachgehen, wie künftig "Erinnerungskultur" gestaltet werden kann, die die Ansichten aller Bevölkerungsgruppen einschließt. Dang Chau Lam, Vorstandsmitglied des Vietnam-Zentrums Hannover und Mitveranstalter: „Wir wollen die Geschichte nicht neu schreiben sondern das ganze Bild zeigen. Eine gemeinsame Erinnerung stärkt die Zusammengehörigkeit und Identität"

Die Veranstaltung „25 Jahre Mauerfall – 25 Jahre geteilte Geschichte“ findet am Samstag, 11. Oktober von 13.00 bis 18.00 Uhr im Historischen Museum Hannover statt. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Migrantenorganisationen und Vereinen aus Hannover und Sachsen Anhalt, der Leibniz Universität sowie dem Historischen Museum.
Schirmherr ist der Bundestagsabgeordnete Dr. Karamba Diaby (SPD) aus Halle/Saale.


Achtung Redaktion

Wir laden zur Berichterstattung ein.

Der Schirmherr der Veranstaltung, Dr. Karamba Diaby (MdB, stv. Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages) steht während der Veranstaltung für Interviews zur Verfügung.

Informationen und Kontakt:
Dang Chau Lam (Vietnam-Zentrum Hannover) Tel.: 0163-1338097
Irmhild Schrader (Leibniz Universität Hannover) Tel: 0179-7671266

25 Jahre Mauerfall –  25 Jahre geteilte Geschichte
Migrantinnen und Migranten aus OST und WEST erinnern sich

Wenn von den gesellschaftlichen Umbrüchen 1989 die Rede ist, dominiert eine deutsch-deutsche Perspektive. Die Sichtweisen von Migrantinnen und Migranten finden in Ost- und in Westdeutschland kaum Eingang in die Gedenkfeierlichkeiten und Geschichtsbücher. Mit dieser Veranstaltung soll dieser andere Blick auf den Herbst 1989 stärker in die Öffentlichkeit kommen. In vier Erzählcafés berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Ost und West von ihren Erinnerungen, ihren heutigen Einschätzungen und den Veränderungen, die der Mauerfall für ihr Leben bedeutet(e).
Die Erinnerung an 25 Jahre Mauerfall soll auch Anlass sein, nach vorn zu schauen und über die gesellschaftlichen Konsequenzen dieser geteilten Erinnerungskultur nachzudenken. Im Abschlussgespräch geht es daher um die Frage, wie die Perspektiven der Menschen mit Migrationsgeschichte zu einem Teil des gemeinsamen Gedächtnisses werden - und wie sich das in einem Museum spiegeln kann.

Das Programm:

12.30 Anmeldung
13.00 Grußworte
13.30 Einführung: “Erinnerung und Zugehörigkeit”: Anna Joskowski

13.45 Erzählcafés  (Teil I)
      Café „Vietnam: geflohen – geworben - geeint“
      Café „Frauen in Ost und West“

15.00 Kaffeepause

15.30 Erzählcafés (Teil II)
      Café „Arbeit und Alltag“
      Café „Flucht und Exil“

17.00 Podiumsgespräch: 25 Jahre geteilte Geschichte
      Dr. Jan Willem Huntebrinker (HMH)
      Dr. Karamba Diaby (MdB)
      Dr. Tatiana Czepurnyi ( MiSO-Netzwerk)
      Prof. Dr. Hartmut Griese (Leibniz Universität Hannover)

18.00 Ende der Veranstaltung

Schirmherr: Dr. Karamba Diaby (MdB)Halle/Saale

Zeit: Samstag 11. Oktober, 13.00 – 18.00 Uhr
Ort: Historisches Museum Hannover, Eingang Burgstraße

Der Eintritt ist frei. Anmeldung bitte bis 8.10.14 bei:
Frau Anke Egblomassé (VNB) , email: anke.egblomasse@vnb.de

Kooperationspartner_innen:
· Historisches Museum Hannover
· Vietnam-Zentrum-Hannover e.V.
· Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
· MiSO-(MigrantInnenselbstorganisationen) Netzwerk Hannover e.V.
· Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) e.V.
· Stiftung Leben & Umwelt/ Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen (SLU) e.V.
· Arbeitsstelle DiversitAS - Diversität, Migration, Bildung an der Leibniz Universität Hannover
· Freundeskreis Lokal-Radio Hannover e.V. (radio flora)
· Landeshauptstadt Hannover/Sachgebiet Integration


Dienstag, 16. September 2014

Tod in Gefängnis Chet trong tu


For vietnamese text please scroll down
HUMAN RIGHTS WATCH
Menschenrechtsverletzungen unbedingt beenden, Gerechtigkeit für die Opfer schaffen

September 15, 2014

Bangkok, 16. September 2014) – Die Polizei in Vietnam [2] misshandelt Personen, die sie in Gewahrsam nimmt. In einigen Fällen werden die Opfer dabei getötet, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Die vietnamesische Regierung soll unverzüglich handeln und den verdächtigen Todesfällen in Polizeigewahrsam ebenso wie der Folter von inhaftierten Personen durch Polizeibeamte ein Ende setzen.

Im Fokus des 96-seitigen Berichts „Public Insecurity: Deaths in Custody and Police Brutality in Vietnam [3] stehen Fälle von Polzeigewalt, bei denen Menschen, die sich zwischen August 2010 und Juli 2014 in Polizeigewahrsam befanden, zu Tode kamen oder schwere Verletzungen davontrugen. Human Rights Watch dokumentierte derartige Menschenrechtsverletzungen in 44 der 58 Provinzen in verschiedenen Teilen Vietnams sowie in allen fünf Großstädten des Landes.
„In jeder Region in Vietnam wurden Menschen in Gewahrsam von Polizisten misshandelt”, so Phil Robertson [4], stellvertretender Asien-Direktor von Human Rights Watch. „Die Regierung in Vietnam ist mit einer Menschenrechtskrise konfrontiert und soll die Fälle untersuchen sowie die verantwortlichen Polizisten zur Rechenschaft ziehen.“

Der Bericht beruft sich auf durch Human Rights Watch untersuchte Fälle von Polizeigewalt, über die in vietnamesischen Zeitungen, die von der Regierung kontrolliert werden, berichtet wurde . Ebenso wird Bezug genommen auf Berichte von unabhängigen Bloggern, Bürgerjournalisten und ausländischen Nachrichtenagenturen. Einige hiervon werden in dem Human Rights Watch-Bericht zum ersten Mal in englischer Sprache veröffentlicht. Human Rights Watch recherchierte für diesen Bericht auch in Vietnam, entschied aber, vor Ort keine Interviews mit Opfern und Zeugen zu führen, da diese dadurch der Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt worden wären.
In vielen Fällen wurden die Menschen, die in Polizeigewahrsam zu Tode kamen, wegen geringer Vergehen festgenommen. In einem Fall, der sich im August 2012 zutrug, wurde Nguyen Mau Thuan von Polizisten zu Tode geprügelt, nachdem er drei Stunden zuvor wegen eines harmlosen Nachbarschaftsstreits festgenommen worden war. Im August 2010 starb Le Phuc Hung in der 

Provinz Gia Lai in Polizeigewahrsam, nachdem Polzisten ihn verprügelt und mit Tränengas malträtiert hatten.

Die Polizei nannte häufig sehr unglaubwürdige Ursachen für die Todesfälle. Somit wurde der Eindruck erweckt, dass die wahren Umstände systematisch vertuscht werden sollten. Die Polizei behauptete, dass Dutzende von ansonsten geistig und körperlich gesunden Personen Selbstmord durch Erhängen oder auf andere Art begangen hätten. In anderen Fällen wurde nur eine vage und nicht überzeugende Erklärung abgegeben, wie etwa im Fall von Nguyen Van Duc in der Provinz Vinh Long. Laut des Autopsieberichts starb Nguyen Van Duc an einem Hämatom im Gehirn und an anderen Verletzungen. Die Polizei führte diese Verletzungen darauf zurück, dass Ärzte ihn bei der Notfallbehandlung „zu hart angepackt” hätten. Eine überraschend große Zahl an Personen, von denen viele jung, gesund und zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt waren, starb in Polizeigewahrsam angeblich aufgrund medizinischer Probleme. Auch Verletzungen in Polizeigewahrsam werden regelmäßig im ganzen Land gemeldet. 

Einige Überlebende gaben an, geschlagen worden zu sein, um Geständnisse von ihnen zu erpressen, manchmal auch für Verbrechen, die sie nach ihren Angaben gar nicht begangen hatten. Im Juli 2013 schlugen Polizeibeamte in der Provinz Soc Trang sechs Männer und zwangen sie dazu, einen Mord zu gestehen. Andere sagten, sie seien geschlagen worden, weil sie Polizeibeamte kritisiert oder versucht hatten, mit ihnen zu diskutieren. Unter den Opfern von Polizeigewalt waren auch Kinder und Menschen mit geistiger Behinderung. 

Von diesen Vorfällen wurde in den lokalen Medien nur unregelmäßig berichtet, was Anlass zur ernsten Sorge über die negativen Auswirkungen der Kontrolle der Regierung über die Medien gab. In einigen Fällen wurde ausführlich und detailliert berichtet und es wurden Widersprüche zwischen den Polizeiberichten und dem polizeilichen Fehlverhalten herausgestellt, so beispielsweise im Fall von Nguyen Cong Nhut, der sich im April 2011 in der Provinz Binh Duong angeblich in Polizeigewahrsam das Leben genommen hatte. Auf der anderen Seite wurde über andere gravierende Fälle gar nicht berichtet, wie etwa über den Tod von Hoang Van Ngai, einem Angehörigen der Volksgruppe der Hmong. Hoang Van Ngai starb im März 2013 in der Provinz Dak Kong. Journalisten berichteten, dass sie in mehreren Fällen von den lokalen Behörden daran gehindert wurden, Interviews mit den Familien der Opfer zu führen.  

„Die Regierung in Vietnam soll den Medien erlauben, ihre Arbeit zu tun und in Fällen von Menschenrechtsverletzungen zu recherchieren und darüber zu berichten”, so Robertson. „Ein unabhängiger Journalismus könnte dabei helfen, Fälle von Misshandlungen aufzudecken, die andernfalls einfach unter den Teppich gekehrt würden.“

Polizeibeamten, die für schwere, oft tödliche Übergriffe verantwortlich sind, drohen nur selten ernsthafte Konsequenzen. In vielen Fällen, in denen Misshandlungen offiziell eingeräumt werden, drohen den Polizeibeamten nur einfache interne Disziplinarmaßnahmen, so etwa eine Rüge oder eine Verwarnung. Nur selten kommt es zu einer Degradierung, Versetzung oder einer Entlassung der betroffenen Polizeibeamten. Noch seltener kommt es zu einer strafrechtlichen Verfolgung und einer Verurteilung. Selbst wenn die Verantwortlichen strafrechtlich verfolgt und verurteilt werden, so erhalten sie in der Regel nur eine geringe Strafe oder eine Bewährungsstrafe.

In einem Fall wurde ein Polizeibeamter sogar befördert, nachdem er übergriffig geworden war. Im Juli 2010 wurde Nguyen Huu Khoa, stellvertretender Polizeichef der Gemeinde La Phu (Hoai Duc district, Hanoi) beschuldigt, einen Lastwagenfahrer namens Nguyen Phu Son geschlagen zu haben [5]. 

Es war unklar, wie in diesem Fall ermittelt und wie der Fall gehandhabt wurde, jedoch wurde Nguyen Huu Khoa im Dezember 2010 zum Polizeichef befördert.

„Vietnam soll unverzüglich objektive Ermittlungen bei jedem Vorwurf von Polizeibrutalität einleiten und hart durchgreifen, wenn diese Vorwürfe nachgewiesen werden”, so Robertson. „Solange die Polizei keine klare Ansage von ganz oben in der Regierung bekommt, dass Misshandlungen nicht geduldet werden, wird es keine Sicherheit für die Bürger Vietnams geben, die in die Hände von Polizeibeamten fallen.“

In einigen der Fälle fand Human Rights Watch heraus, dass die Polizei Personen aufgrund eines vagen Verdachts festgenommen hat, ohne dass konkrete Beweise vorlagen. Diese Personen wurden dann geschlagen, um Geständnisse von ihnen zu erpressen. Ferner ignorierte die Polizei regelmäßig grundlegende Maßnahmen, um Bürger vor Misshandlung oder willkürlicher Festnahme zu schützen. Die Polizei verweigerte Anwälten und andere Rechtsberatern den unmittelbaren Zugang zu ihren Mandanten.

„Alle inhaftierten Personen sollen unmittelbaren und ungehinderten Zugang zu ihrem Anwalt bekommen, sodass das Risiko für Übergriffe durch die Polizei während der Verhöre minimiert wird“, so Robertson.

Die Regierung in Vietnam soll unverzüglich eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Polizeigewalt etablieren. Sie soll Polizisten, insbesondere Gemeindepolizisten, in allen Bereichen besser ausbilden. Ferner sollen Überwachungskameras in allen Verhör- und Gewahrsamsräumlichkeiten angebracht werden, so Human Rights Watch. Ebenso soll die Regierung die Arbeit von Rechtsbeiständen von Verdächtigen und Festgenommenen stärken sowie die Meinungsfreiheit von Journalisten und im Internet sicherstellen.  

Zudem soll die Regierung eine unabhängige Kommission für Polizeibeschwerden bilden, die alle gemeldeten Fälle von Polizeigewalt und anderem Fehlverhalten durch Polizeibeamte prüft und untersucht. Ebenfalls soll die Regierung von höchster Ebene aus sofortige und objektive Untersuchungen und Ermittlungen in Fällen von Polizeigewalt und anderem polizeilichen Fehlverhalten unterstützen.
„UN-Organisationen und internationale Geber, die Vietnam auf seinem Weg zu einem Rechtsstaat unterstützen, dürfen nicht zulassen, dass derartiges Polizeiverhalten weiterhin praktiziert wird”, so Robertson. „Es sollte einen einstimmigen Aufschrei geben, damit die Regierung Übergriffe durch Polizeibeamte beendet.“

© Copyright 2013, Human Rights Watch


Việt Nam : HRW tố cáo nạn bạo hành trong tù
media
Bạo hành trong tù xảy ra tại 44 trên 58 tỉnh Việt Nam (DR)
Tổ chức Human Rights Watch ( HRW ) tố cáo tình trạng bạo hành của công an Việt Nam đối với những người bị câu lưu, giam giữ, thậm chí gây tử vong, đang xảy ra khắp các vùng của Việt Nam. Trong bản báo cáo được công bố tại Bangkok, hôm nay, 16/09/2014, Human Rights Watch nêu lên một số vụ điển hình về nạn bạo hành của công an Việt Nam khiến những người bị giam giữ tử vong hoặc chấn thương nặng, tính từ tháng 08/2010 đến tháng 07/2014.
Theo ghi nhận của tổ chức HRW, nạn bạo hành trong tù xảy ra tại 44 trên tổng số 58 tỉnh của Việt Nam, trải khắp các vùng ở Việt Nam và ở cả năm thành phố lớn.
Báo cáo của HRW nhận định, nguyên nhân do phía công an đưa ra để giải thích những cái chết của những người bị giam thường khiến người ta nghi ngờ và có cảm tưởng về sự bao che có hệ thống. Chính công an cho biết là hàng chục người, trước đó khỏe mạnh về thể chất lẫn tinh thần, đã tự tử bằng cách treo cổ hoặc bằng những các khác.
HRW cũng cho biết, “con số những người được cho là chết vì bệnh tật trong khi giam giữ lớn đến mức đáng ngạc nhiên, dù nhiều người trong số họ đang trẻ khỏe, trong độ tuổi 20 và 30. Tình trạng bị chấn thương trong thời gian bị công an giam giữ cũng thường xuyên được ghi nhận ở khắp các địa phương trong cả nước.”
Báo cáo của tổ chức HRW cũng ghi nhận là báo chí trong nước đưa tin về những sự vụ này “một cách không đồng đều, gây ra những mối quan ngại nghiêm trọng về tác động tiêu cực của tình trạng báo chí bị chính quyền kiểm soát.
Cho nên, ông Phil Roberson, phó giám đốc đặc trách châu Á của HRW, đề nghị Việt Nam “nên để cho báo chí làm công việc điều tra và đưa tin về những vụ lạm quyền của chính quyền”. Ông Robertson cho rằng : "Báo chí độc lập có thể giúp đưa ra ánh sáng những vụ việc dễ bị ỉm đi.”
Tổ chức HRW cũng kêu gọi chính quyền Việt Nam ngay lập tức đưa ra chính sách không dung thứ đối với hành vi bạo hành của công an, huấn luyện tốt hơn cho công an ở tất cả các cấp, đặc biệt là cấp xã, và lắp đặt hệ thống máy ghi hình ở những nơi thẩm vấn và tạm giam.
Theo HRW, chính quyền Việt Nam cũng cần tạo điều kiện tăng cường vai trò của trợ giúp pháp lý đối với những nghi can và người bị tạm giữ, đồng thời bảo đảm tự do ngôn luận của nhà báo và trên mạng internet.
HRW cũng đề nghị chính quyền Việt Nam thành lập một ủy ban độc lập để xem xét và điều tra tất cả các khiếu tố về bạo hành của công an một cách nhanh chóng, vô tư.